Diese Krankheiten betreffen hauptsächlich die Lunge und zeichnen sich durch vermehrte Schleimproduktion, Entzündung und Ausfluss der Nase, sowie Husten aus. Die natürliche Abwehrfunktion des Körpers an seiner Oberfläche ist geschwächt. In der chinesischen Medizin nennt man diese Verteidigung das "Wie-Qi". Es handelt sich hier um das "qi", das von Lunge und Nieren gebildet wird und zur Körperoberfläche transportiert wird. Überwinden Krankheitserreger diese Abwehr, dringen sie durch die Tore von Nase und Mund, sowie durch die Hautöffnungen in den Körper ein und setzen sich in der Lunge fest. An erster Stelle der äußeren Krankheitserreger steht nach chinesischer Lehre der negative Einfluss des Windes. Bei Heuschnupfen, Allergien und Erkältungskrankheiten dringt Wind von außen durch Nase und Poren in den Körper ein und blockiert das "qi" der Lunge. Die natürliche Lungenfunktion, Verteidigungs- "qi" zu bilden und an die Körperoberfläche zu transportieren, wird beeinträchtigt. Ebenso wird die Fähigkeit zur Flüssigkeitsableitung nach unten gestört. Körperflüssigkeit fließt nun nach oben und bahnt sich - wie bei einem Schnellkochtopf - ihren Weg durch die Nase nach außen. Es kommt zur laufenden Nase und tränenden Augen. Durch den Kampf mit den eindringenden Winden entzündet sich die Lunge und blockiert die Atemwege. Schleim sammelt sich an und verstopft die Luftwege, es kommt zu Husten. Das Wind vorwiegend im Frühjahr und Herbst auftritt, kommt es in diesen Jahreszeiten vermehrt zum Auftreten von Heuschnupfen und Erkältung.

In der chinesischen Medizin behandelt man nach dem Prinzip "Den Wind vertreiben und die Abwehr stärken". Das bedeutet, dass die Abwehrkräfte des Körpers gestärkt werden müssen, um die Verteidigung gegen den äußeren Wind zu gewährleisten. Dies wird durch Akupunktur und eine individuell abgestimmte Kräutertherapie erreicht.

Bei Heuschnupfen beginnt man mit der Therapie bereits vor dem Auftreten der typischen Symptome, d.h. im zeitigen Frühjahr, Mitte Februar, oder im beginnenden Herbst, Mitte September. Tritt die Allergiesymptomatik bereits auf, so dauert die Sensibilisierung etwas länger.

Selbst kann man auch eine Menge tun, um die Symptome gar nicht erst aufkommen zu lassen oder zu reduzieren. In der Übergangszeit von Kälte zu Wärme im Frühjahr und auch vom Übergang der Wärme in die Kälte im Herbst schützt man sich selbst durch angemessene Kleidung gegen den Windeinfluss. Ebenso hilft eine vernünftige Ernährungsweise, die Gefahr einer allergischen Reaktion zu vermeiden und sich vor innerem Auskühlen zu bewahren. Auf den Genuss von Süßigkeiten, Milchprodukten und kalter Nahrung sollte in dieser Zeit verzichtet werden, da diese Produkte zur Schleimbildung anregen. Eiscreme und Joghurt ist tabu, denn wenn sich zu viel Schleim in der Lunge befindet, ist die allergische Reaktion verstärkt. Suppen, Salate (im Sommer), Gemüse und gekochtes Getreide stärken die Mitte und sind leicht verdaulich, wirken also der Schleimbildung entgegen.