Wer kennt das nicht: morgens beim Aufstehen, nach längerem Liegen oder Sitzen auch im Laufe des Tages tut man sich schwer beim Aufrichten und den anschließenden Bewegungen. Es knackt in den Gelenken, die Muskulatur fühlt sich schlapp oder steif an, man hat Probleme „in die Gänge“ zu kommen. Manchmal schmerzt es sogar beim Bewegen.

Nach einer gewissen „Vorwärmzeit“, die durchaus auch länger dauern kann, funktionieren Muskulatur und Knochen wieder wie gewohnt, die Steifigkeit (und Schmerzen) verschwinden und die Bewegung verläuft normal. Dieses Beschwerdebild ist vom Alter unabhängig.
Die traditionelle chinesische Medizin hat für diese Beeinträchtigung der Lebensqualität ein probates Gegenmittel entwickelt: Akupunktur, Schröpfen und eine passende Kräutertherapie. All dies regt gezielt Stoffwechsel und Kreislauf an und führt zu besserer Durchblutung von Muskulatur und Gelenken, erhöht die Beweglichkeit und verhindert eine Chronifizierung. Besonders im fortgeschrittenen Alter schlägt diese Therapie gut an, da Kreislauf und Stoffwechsel bei älteren Menschen verlangsamt sind und man sich oft auch aufgrund körperlicher Beschwerden zu wenig bewegt.

 

Wie kommt es zur Steifigkeit von Muskeln und Gelenken?
Nach der Lehre der TCM ist der Bewegungsapparat ein Vermittler zwischen der äußeren Umwelt und den inneren Organen.  Der Körper ist von einem Netz aus Leitbahnen und Gefäßen durchzogen, in denen das Qi (die Lebenskraft), Blut und Nährstoffe fließen. Dieses Netzwerk verbindet Organe miteinander, sowohl im Inneren des Körpers als auch an der Körperoberfläche. Sind die Leitbahnen gestört, so kommt es zu Erkrankungen des Körpers. 

In den Gelenken treffen sich das Qi und das Blut, deshalb müssen die Gelenke immer offen und durchgängig sein. Der Körper ist bestrebt, negative Einflüsse auf seine Gesundheit und auch Krankheitsfaktoren nicht eindringen zu lassen, zur Verteidigung müssen Qi und Blut ungehindert fließen können.
Im Falle der Muskulatur sieht die Sache ähnlich aus: Verspannungen und Stockungen rühren nicht nur vom mangelnden Durchfluss der Körperflüssigkeiten her, sondern sind auch durch Emotionen und innere Probleme bedingt. Durch die psychische Anspannung zieht sich die Muskulatur zusammen und versteift in dieser Haltung. Dadurch können Blut und Qi nicht mehr ungehindert fließen und die Muskulatur ist mit Nährstoffen unterversorgt. Die oft auch schmerzhafte Gelenksteifigkeit und die damit verbundene Bewegungseinschränkung hängt mit der Blockade der Leitbahnen zusammen. Dafür gibt es 3 Ursachen:

  1. Von außen dringen Wind, Kälte und Feuchte in die Gelenke. Sie kühlen den inneren Fluss von Blut und Qi ab und verstopfen die Gefäße. Vor allem im Winter und Frühjahr ist die Gefahr der Auskühlung groß. Da man sich nicht gerne lange in Kälte und Wind aufhalten möchte, ist im Winter und Frühjahr der Bewegungsmangel ein Problem. Mangelnde Bewegung führt auch zur Auskühlung, zum Stau in den Gelenken und zur Schwächung der Muskulatur.
  2. Durch Verletzungen an den Gelenken und den Muskeln, durch Schwitzen, Müdigkeit oder unzureichender Ernährung kommt es zum Stau der Körperflüssigkeiten.
  3. Muskuläre Verspannungen am Abend oder in der Nacht, oft ausgelöst durch seelische Probleme und Grübeln führen zu Schwierigkeiten bei der Bewegung am nächsten Morgen.

 

Gefahr der Chronifizierung
Durch die Stauung von Qi und Blut kommt es zu Schmerzen in Sehnen, Muskulatur und Gelenken. Ein Taubheitsgefühl kann sich einstellen, sowie Schwellungen der Gelenke und auch ein Schweregefühl der Muskulatur. In der TCM unterscheidet man Akuterkrankungen der Gelenke, deren Ursache sich in den Leitbahnen finden und dadurch im Körper zirkulieren können. Im Gegensatz dazu stehen die chronischen Erkrankungen, die durch einen Stau im Netzwerk des Körpers verursacht werden und sich meist an einer Stelle befinden. Die Kommunikation zwischen inneren Organen und der Körperoberfläche ist behindert.

Hält dieser Zustand länger an, so kommt es zur Mangelernährung der Zellen, Muskelschwund, Zerstörung von Körpergewebe und der Knochenstruktur. Die Gefahr der Weiterentwicklung und schlussendlichen Chronifizierung der Beschwerden im Muskel-Skelettsystem ist groß. Für die westliche Medizin handelt es sich hierbei um chronisch-entzündliche Gelenk- und Muskelerkrankungen. Meist kann dann nur noch eine Operation helfen, die Beweglichkeit wiederherzustellen.

 

Wie hilft die TCM?
Damit es nicht zur Operation kommen muss, greift die traditionelle chinesische Medizin auf die Therapie mit Akupunktur, Schröpfen sowie spezielle Kräuter zurück, um den Fluss von Qi und Blut anzuregen und damit Gelenke und Muskulatur, sowie deren Abwehrkräfte gegen Wind, Feuchte und Kälte zu stärken. Durch Akupunktur werden die Nerven stimuliert, was sich unmittelbar auf die Beweglichkeit der Muskulatur auswirkt. Das Schröpfen bringt Wärme in den Körper und regt die Durchblutung an. Kreislauf und Stoffwechsel werden wieder in Gang gebracht.

Eine individuell abgestimmte Kräutertherapie, die von innen her wärmend und durchblutungsfördernd auf Gelenke, Sehnen und Muskeln wirkt, ergänzt die Behandlung.
Die Anwendung der traditionellen chinesischen Medizin bei dem Beschwerdebild Gelenksteifigkeit und Bewegungsstörung führt definitiv zur Verbesserung der Bewegungsfähigkeit, verhindert eine Chronifizierung der Beschwerden und lässt den Körper fitter werden. Die Lebensqualität wird entscheidend verbessert, und das in jedem Alter.